Aktiv-Stadthaus, Frankfurt

Hier gibt es nur ein Thema: Energie!

Aktiv-Stadthaus Frankfurt: Ein Haus wird zum Stromlieferanten

Plusenergiehäuser werden bisher meist nur als Einfamilienhäuser gebaut. Dass positive Energiebilanzen auch im Geschosswohnungsbau möglich sind, zeigt das Aktiv-Stadthaus in Frankfurt, eines der vermutlich größten Plusenergiehäuser Europas. Das Konzept: Eine hocheffiziente Photovoltaikanlage auf dem Dach und an der Fassade erzeugt Strom, der in einer Batterie im Keller des Hauses gespeichert wird. Zusätzlich macht eine Wärmepumpe Wärme aus dem Abwasserkanal für Heizung und Warmwasser nutzbar. So erzeugt das Gebäude die gesamte von den Bewohnern benötigte Energie selbst.

Wie gut das innovative Gesamtkonzept funktioniert, soll über die nächsten Jahre intensiv erforscht werden. Zum Monitoring und zur Auswertung der Ergebnisse sind deshalb Partner aus der Forschung mit im Boot: das Steinbeis-Transferzentrum für Energie-, Gebäude- und Solartechnik sowie die Technische Universität Darmstadt.


Dabei wird auch das Nutzerverhalten der Bewohner beobachtet: In jedem Apartment ist über ein Display der eigene Energieverbrauch ablesbar, gleichzeitig kann man sehen, wie viel Energie das Gebäude aktuell produziert. Ziel ist, Angebot und Nachfrage aufeinander abzustimmen. Die Nutzer sollen durch diese Maßnahme nicht eingeschränkt werden – vielmehr setzt man darauf, dass die Informationen zu einem bewussten Umgang
mit Energie anregen. „Das solare Bauen mit seinen heutigen Möglichkeiten schränkt die Architektur nicht ein, sondern gibt ihr neue Aufgaben – und neue Freiheitsgrade“, sagte Bundesbauministerin Barbara Hendricks anlässlich der Eröffnung des Frankfurter Aktiv-Stadthauses. Das Aktiv-Stadthaus zeigt, dass diese Aufgaben gelöst werden können.

Baujahr: 2015
Bauherr: ABG Holding (stadteigene Frankfurter Wohnungsbaugesellschaft)
Anzahl Wohnungen: 75


Beheizte Nettogrundfläche: 6.480 m2
Beheiztes Gebäudevolumen: 31.217 m3
Stromüberschuss: 43.622 kWh/a*
*dies entspricht einer jährlichen Fahrleistung eines mittleren E-PKWs von ca. 256.600 km (17 kWh/100km)


U-Werte:
Außenwand: 0,13 W/(m2K) (gemittelt)
Dach über 7.OG: 0,09 W/(m2K)
Fenster mit 3-Scheiben-Verglasung: 0,72 - 0,80 W/(m2K)

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