Trend: Und die Küche bleibt drin

Die Küche? Wird gemietet.

Die Mieter der Zukunft wollen „Loswohnen“ – und zwar am besten all inclusive. Strom, Highspeed-Internet und Elektroauto gehören dann ebenso zum Gesamtpaket wie Möbel und Küche.

Wohnungsunternehmen werden zukünftig „Dienstleister des Wohnens“ – diesen Trend stellt die GdW in ihrem Branchenbericht 6 „Wohntrends 2030“ fest. In Zukunft wird nicht mehr einfach nur Wohnraum gemietet, sondern ein Gesamtpaket, das alles enthält was mit dem Wohnen zusammenhängt: Strom, Gas, DSL, Versicherungen, Carsharing. Die Mieter der Zukunft wollen eine gute Ausstattung und Komfort – und möglichst wenig Aufwand. Zukünftig könnten Mieter Interesse daran haben, auch die entsprechende Wohnungsausstattung mit zu mieten, sprich Möbel, Küche und Haushaltsgeräte. Die GdW identifiziert dies als so genanntes „Flatrate Wohnen“.

Mieter wollen Komfort und Service

Was sind die Treiber für diese Entwicklung? Die größte Motivation ist sicher der schon erwähnte Wunsch nach Komfort. Außerdem binden sich Menschen nicht mehr so gerne an „immobile“ Werte wie früher. Und wollen bei sich wandelnden Lebens- und damit Wohnsituationen flexibler agieren können. Wenn der Umzug in eine größere Wohnung ansteht weil das zweite Kind kommt oder dem neuen Job hinterher gezogen werden muss, könnten am neuen Standort die Möbel einfach mit gemietet werden. Und auch die Küche muss nicht mehr mit umziehen.

Das macht Sinn – auch aus anderen Gründen. Die Wohnungen in den Ballungsräumen werden, schlicht aus Platzmangel in den Städten, (wieder) kleiner und damit auch die Küchen. Maßgeschneiderte Lösungen sind gefragt, nicht nur bei den Küchenmöbeln, sondern auch bei der Ausstattung. Kombigeräte wie zum Beispiel Dampfgarer inklusive Mikrowelle bieten auch in kleinen Küchen ein breites Anwendungsspektrum mit unterschiedlichen Garmethoden.

Mehr Rendite für Vermieter

Der Wohnraum der Zukunft ist also smart, intelligent geplant und klein. Dafür aber komfortabel und sorgenfrei bewohnbar, auch wenn Reparaturen nötig werden. Denn wenn Möbel, Küche und Geräte standardmäßig mitgemietet werden und Vermieter immer mehr zu „Dienstleistern des Wohnens“ werden, kümmert sich der Vermieter nicht nur wenn die Heizung kaputt ist, sondern auch, wenn ein Scharnier am Küchenschrank defekt ist.

Projektentwickler und Wohnungsbaugesellschaften müssen zukünftig davon ausgehen, dass Wohnraum nachgefragter ist, wenn mehr Angebot von ihm ausgeht. Und dass technische Geräte, wie Waschmaschinen und Geschirrspüler, ihren Platz im Grundriss finden müssen, auch wenn die Wohnungen eher kleiner werden. Bei einer entsprechenden (Zusatz-)ausstattung ist für Vermieter dann auch mehr Rendite drin.

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