Textile Gastlichkeit

Hochwertige Hotelwäsche unterstreicht den eigenen Qualitätsanspruch

Bett

Die Ansprüche in Hotellerie und Gastronomie ändern sich – auch beim Thema Bett- und Tischwäsche. Ingo Bittmann, Leiter Vertrieb bei Wäschekrone, über individuelle Lösungen und die (noch) unschlagbaren Eigenschaften von Naturmaterialien.

Ingo Bittmann

Leiter Vertrieb bei Wäschekrone

Zuletzt haben Sie das barefoot Hotel von Til Schweiger mit einer besonderen
Bettwäsche ausgestattet ...

Ja, wenn der Hotelier sich etwas Individuelles wünscht, gehen wir darauf ein. Wir merken auch, dass die Wünsche größer werden, da sich jeder irgendwie abheben will. Manche haben Themenzimmer, andere wollen Leinen. So wie Til Schweiger mit seinem barefoot Hotel: Der Standard interessierte ihn nicht, er hatte ganz bestimmte Vorstellungen, wünschte sich ein wohnliches Ambiente und wollte dies mit Bettwäsche aus Leinen unterstreichen. Wir haben uns für eine Leinenqualität entschieden, die einer hohen Waschfrequenz standhält. Es geht immer darum, dass die Wäsche möglichst lange hält und zur Kernaussage des Hotels beiträgt. In Schweigers barefoot Hotel ist das die lockere Atmosphäre, man fühlt sich wie daheim. Wenn Sie ins Zimmer kommen, ist da kein Knick im Kissen, das Leinen hat eine natürliche Knittrigkeit. Die Bettwäsche war eine Sonderanfertigung. Wir haben eine belgische Leinenqualität gewählt, da diese die Anforderung an lange Haltbarkeit am besten erfüllt. Das belgische Leinen hat natürlich seinen Preis, aber die Investition war genau richtig. Gäste und Hotelier sind wahnsinnig zufrieden.

Und wie sieht es beim Thema hochwertige Tischwäsche aus – ist diese in der modernen Gastronomie überhaupt noch angesagt?
Wir spüren seit ca. 3 bis 4 Jahren, dass bei der Tischwäsche die Verkaufszahlen zurückgehen, das muss man offen sagen. Es gibt mittlerweile sehr viel hippe Gastronomie, die vor allem mit trendigen Einrichtungskonzepten punkten möchten. Die Materialvielfalt für Tischoberflächen ist hoch und man möchte diese nicht mehr unter Tischwäsche verstecken. Seit einigen Jahren ist ein Trend erkennbar, dass Tischwäsche keinen hohen Stellenwert mehr hat. Zudem scheut man sich vor dem hausinternen Mangeln, da es zusätzliche Arbeit bedeutet. Aus diesen Gründen wird hier häufig Wegwerf-Tischwäsche eingesetzt. Aus der gehobenen Gastronomie mit ambitionierter Küche wird die Tischwäsche aber nie wegzudenken sein. Dort ist es auch Usus – und das zu Recht –, selbst zu waschen, um eine entsprechende Qualität zu halten. Diese Gastronomen sagen: „Nicht nur meine Küche und meine Speisen sind eine Kompetenz, die ich nach außen trage, sondern auch, wie ich eingedeckt habe. Und da gehört für mich die Tischwäsche dazu.“ Wir nennen das „textile Gastlichkeit“.

Bleiben wir beim Material – gibt es denn modernere Alternativen zu Baumwolle und Co.?
Tencel haben wir schon seit einigen Jahren im Programm. Die natürliche Cellulosefaser wird aus Eukalyptus gewonnen und bietet ein ausgezeichnetes Feuchtigkeitsmanagement – Tencel kann Feuchtigkeit noch besser aufnehmen als Baumwolle. Und es ist kühler als Leinen, das heißt, es ist optimal fürs Schlafklima. Grundsätzlich steht für uns immer die Naturfaser im Vordergrund, da es keine Kunstfaser gibt, die genauso gute Eigenschaften besitzt wie eine Naturfaser. Andere neue Materialien bestehen bisher nicht den Test im Hotelalltag – das haben wir geprüft, da für uns immer die Langlebigkeit im Fokus steht.

Lassen Sie uns ein wenig in die Zukunft schauen: Ist das Thema Digitalisierung für die Wäschebranche relevant – oder wird es noch?
Es werden schon länger Transponder eingesetzt, die in die Wäschestücke eingenäht werden. Damit wird in großen Wäschereien die eingehende Wäsche erfasst. Es geht dabei zum einen um die Dokumentation in der Wäscherei. Zudem liefern die Transponder Daten, wie häufig das Teil bereits gewaschen wurde – bei Reklamationen ist dies durchaus hilfreich. Die bisherigen Transponder können allerdings nur in kleinen Mengen erfasst werden. Was deshalb verstärkt kommen wird, sind RFID-Chips. Bei dieser Technologie fährt die Wäsche durch eine Schleuse und wird komplett erfasst. Jeder Chip weiß, zu welchem Kunden er gehört und welches Teil das ist. Diese Technologie ist allerdings noch sehr teuer. Der Mensch wird dadurch natürlich teilweise ersetzt. Für mich persönlich ist aber der Mensch in einer Wäscherei sehr wichtig, er erfasst Optik und Haptik und sieht Qualitätsmängel – das schafft in dieser Form keine Maschine.

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Dieser Artikel ist Teil unseres Magazins "Welcome & Stay". Gerne können Sie sich dieses downloaden. Sie finden diesen Artikel auf den Seiten 16-17.

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