Halten Sie mal schön die Luft an

Freiräume

Sinnvoll Freiräume schaffen

Etwa zehn Prozent der Deutschen leiden regelmäßig an Schlafstörungen. Besonders häufig betroffen: Pflegekräfte. Eine enorme Belastung. Mit dem Mut zu bewussten Pausen, Powernaps und gutem Zeitmanagement können Sie viel erreichen: für Ihre Mitarbeiter und sich selbst.

1. Powernapping einführen

Die Zahlen, die die Initiative „Deutschland schläft gesund“ erhoben hat, sind alarmierend. Befragt nach ihrem Schlafverhalten gaben 64 Prozent der Pflegekräfte an, unter schlechtem Schlaf zu leiden. Kein Wunder: Für den Schlaf-Wach-Rhythmus sind unregelmäßige Arbeitszeiten verbunden mit hohem Stress ein echtes Problem. Mit gravierenden Folgen: Der mangelnde Schlaf sorgt nicht nur dafür, dass die Konzentration und die Reaktionsfähigkeit nachlassen. Sondern auch dafür, dass das Immunsystem geschwächt wird. Alles Faktoren, die man im Pflegeberuf mit all seiner Verantwortung nicht gebrauchen kann. Von der Gefahr eines hohen Krankenstandes in der Belegschaft ganz zu schweigen. Denn: Wer dauerhaft zu wenig schläft, entwickelt häufig sogar schwerwiegende chronische Leiden wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen. Was hilft? Zum Beispiel ein sogenannter Powernap. Das ist eine kurze Ruhephase am Tag von 5 bis 20 Minuten. Dieses kurze Schlaftanken macht für die nächsten drei bis vier Stunden fit. Das gilt auch für Sie als Führungskraft und ist natürlich auch auf andere Branchen anwendbar. Hier fünf Tipps: 1. Ermutigen Sie Ihre Belegschaft ausdrücklich dazu, einmal am Tag einen Powernap zu halten, um Energie zu tanken. Auch Vorleben ist erlaubt. 2. Schaffen Sie hierzu ggf. in Rücksprache mit den Mitarbeitern eine passende Rückzugsgelegenheit im Aufenthalts- bzw. Pausenraum. 3. Versuchen Sie, die Dienstplanung entsprechend der Wünsche der Schichtarbeitenden zu gestalten. Jeder Mitarbeiter hat hier in der Regel individuelle Bedürfnisse und Veranlagungen. Während der eine besser mit kurzen Schichtwechseln zurechtkommt, sind dem anderen längere Phasen lieber. 4. Halten Sie Ihre Mitarbeiter an, auf die Pausen im Nachtdienst zu achten. 5. Stellen Sie sicher, dass Ihr Team gut aufgestellt ist und die Arbeitsbelastung einem realistischen Maß entspricht, damit Überlastung und damit Stress vermieden werden. Übrigens: Auch gezielte Bewegungsübungen vitalisieren Körper und Geist. Einmal bewusst durchschnaufen sozusagen. Anleitungen für eine Vielzahl von kleinen, kurzen Übungen finden sich auf den Internetseiten vieler Berufsgenossenschaften und Krankenkassen.

2. Zeitmanagement optimieren

Alle Menschen haben 24 Stunden am Tag Zeit, aber selten zuvor war der Druck, beruflich wie privat aus dieser Zeit das Optimum herausholen zu müssen, so groß. Als Folge füllen Zeitmanagement-Ratgeber die Regale der Buchhändler. Sie versuchen im Wesentlichen, Strategien für eine optimierte Arbeits- und Selbstorganisation zu vermitteln. Darunter fallen etwa die passende Einschätzung der Aufgabendauer, ihre Priorisierung, die Tagesplanung sowie die aktive Einplanung von Erholungs- und Regenerationsphasen. Teil der dazu benötigten Kompetenzen ist auch die bewusste Abgrenzung, das Neinsagen-Können. Die folgenden Tipps bilden nur eine kleine, aber wichtige Auswahl aus einer Vielzahl von Maßnahmen. 1. Lernen Sie, Aufgaben zu priorisieren. Nicht alles, was dringend ist, ist auch wichtig. 2. Analysieren Sie Ihre individuellen Arbeitsabläufe und berücksichtigen Sie Pufferzeiten (für Unvorhergesehenes). 3. Achten Sie auf Ihren Biorhythmus und Phasen besonderer Leistungsfähigkeit. 4. Sammeln Sie gleichartige Tätigkeiten und erledigen diese am Stück. 5. Vermeiden Sie Störungen/ Unterbrechungen. Zusammen mit der sinnvollen Gestaltung von Pausen und Arbeitsorganisation können diese wenigen Verhaltensregeln bereits erheblich dazu beitragen, dem alltäglichen Stress zu begegnen oder ihn sogar zu vermeiden.

Schnelle Übungen zum Durchatmen

Übung 1: Öfter mal im Kreis drehen

Lassen Sie die Arme locker neben dem Körper hängen. Die Schultern im größtmöglichen Bewegungsspielraum rückwärts kreisen. Führen Sie die Übung 10-mal durch. Kurze Pause, auslockern und die Übung wiederholen.

Übung 2: Lassen Sie sich hängen

Lassen Sie den Oberkörper und die Arme entspannt nach vorn hängen. Bleiben Sie in dieser Haltung so lange, wie Sie es als angenehm empfinden.

Übung 3: Greifen Sie nach den Sternen

Strecken Sie die Arme bei aufrechtem Oberkörper abwechselnd nach oben und greifen Sie mit den Händen zur Decke; werden Sie dabei immer länger; achten Sie darauf, nicht mit dem Oberkörper zu schwanken; führen Sie die Kletterbewegung 20-mal aus.

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Dieser Artikel ist Teil unseres Magazins "PROconcept". Gerne können Sie sich dieses downloaden. Sie finden diesen Artikel auf Seite 16-17.

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