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Ein grünes Plädoyer

Curitiba, Stadt des Latin America Miele One To Watch Award Gewinners, ist eine der fortschrittlichsten, ökologischsten Städte der Welt.

Bei Miele geht es im Design nicht darum, die Dinge einfach nur schön zu gestalten. Design erfüllt eine Funktion und ist zugleich Ausdruck von Prinzipien und Werten. Nach denselben Maßstäben wurde die außergewöhnliche Stadt Curitiba gestaltet.  

Lange, bevor es „in“ wurde, grün zu sein, bevor Recycling zu einem alltäglichen Thema wurde und bevor Prominente sich für den Umweltschutz engagierten, war Curitiba bereits eine grüne Stadt. Stellen Sie sich eine etwa sechs Blocks große, autofreie Zone mitten in der Innenstadt vor, ein stadtweites Recycling-Programm, intensive Neupflanzungen von Bäumen und die Integration von Parkflächen im gesamten Stadtplanungsgebiet. Stellen Sie sich ein Schnellbus-Nahverkehrssystem vor, mit eigenen Busspuren und futuristischen Plattformen, die den Umstieg erleichtern und die Fahrgäste vor den Elementen schützen. All das – und noch viel mehr – ist in Curitiba bereits in den frühen 1970er Jahren etabliert worden.

Es waren die mutigen Vorstöße von Jaime Lerner, dem dreimaligen Bürgermeister und zweifachen Gouverneur des Bundesstaates Paraná, dessen Hauptstadt Curitiba ist. Lerner, der studierte Architekt, ist seinem Denken seiner Zeit um Jahrzehnte vorausgewesen. Für gewöhnlich führt intensive Stadtplanung zu großen Konflikten – zwischen alt und neu, Natur und Urbanität, Haben und Nicht-Haben. Lerner hingegen fand einen Weg, eine Balance zu schaffen und Harmonie zu erzeugen.

Anstatt enorme Summen in Drainage- und Dammsysteme zu investieren, um die Stadt vor Wasserschäden aus den Überflutungsgebieten am Stadtrand zu schützen, ließ Lerner diese Flussauen in Parks verwandeln. Die Wiesen dieser Parks werden nicht von benzinschluckenden Traktoren, sondern von Schafen instandgehalten. Dieselben Schafe geben Wolle, die über Hilfsprogramme bedürftigen Kindern der Stadt zugutekommt. Heute gilt Curitiba als eine der grünsten Städte der Welt, mit mehr als 50m2 Grünfläche pro Kopf – und das, obwohl sich die Bevölkerung seit Lerners Tagen verdreifacht hat.

Lerner ließ keine historischen Gebäude und Stadtstrukturen niederreißen, um Autobahnen gegen Verkehrsstaus zu bauen, sondern erschuf ein öffentliches Transportsystem, das jeden Tag über zwei Millionen Menschen zur Arbeit und wieder zurück bringt. Ein Nahverkehrssystem, das mittlerweile in über 300 Städten rund um den Globus nachgeahmt worden ist – bis hin nach China.

Dennoch sind Lerners Initiativen nicht nur deshalb so tragend, weil sie intelligent geplant worden sind, sondern auch, weil die Menschen im Herzen des Stadtentwicklungskonzeptes stehen. Um die Stadt zu säubern, ließ Lerner keine Slums schleifen, sondern schuf Programme, über die es armen Menschen ermöglicht wurde, Müll gegen Lebensmittel einzutauschen, oder auch gegen Fahrkarten und Schulbücher. Um eine umliegende Bucht zu reinigen, bezahlte Lerner den lokalen Fischern Geld für den Müll, den sie einsammelten. Die Menschen wurden dafür belohnt, ihren Müll zu trennen und ihn zu den Müllsammelstationen zu bringen. Heute werden über 70% des Mülls von Curitiba recycelt.

Auch bei Miele stehen die Menschen im Herzen des ambitionierten Ziels, Markenführer im Bereich umweltverträglicher Produktion zu sein. Neben dem Einsatz von Technologie- und Designlösungen, die die Energieeffizienz verbessern und der Nutzung von alternativen Energiequellen, haben wir zusätzlich eine Plattform ins Leben gerufen, auf der sich Experten des Miele Produktions- und Vertriebsnetzes weltweit zum Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz austauschen können. Denn wirkliche Veränderung kann nur dann gelingen, wenn alle Beteiligten daran glauben.